Freitag, 27. Februar 2009

Akihabara - Wo gehts hier eigentlich lang??

Heute standen wir vor der immensen Herausforderung, den Weg nach Akihabara (Akiba) zu finden. Ist nicht sonderlich schwer, erster Zug durhfahren bis zur Endstation, dann umsteigen und in die Ringlinie, die Yamanotelinie. Wenn man dann nicht zu doof ist oder wegpennt und die Station verpasst steigt man einfach Akiba aus.
Was wir nicht bedacht haben: Wenn wir um 10 da sein wollen, dann fahren wir genau in den letzten Ausläufern der Rushhour, wo auch Japaner nicht mehr von deiner Seite weichen und sich an dich schmiegen.
Nennen wir es mal "Abenteuer" xD

Als wir uns aus den Zug geprügelt hatten und auf dem Weg zum Central Gate waren, stießen wir im wahrsten Sinne des Wortes an der Treppe mit Gennai zusammen, der - galub ich - verwirrter über diese plötzliche Begnung war als wir.
Wir warteten dann am Central Gate auf die "beiden anderen, die kommen" sollten und amüsierten uns über den verwirrten Gesichtsasdruck Gennais als da auf einmal Keishiro und Shunsuke auftauchten. Wir verstanden auch gleich, warum er so verwirrt war, denn er und Shunsuke kannten sich gar nicht und stellten sich formvollendet vor.
Erik indessen wurde als Schirmständer missbraucht.

Als auch noch Kanako eintraf, waren wir fast komplett, Masao kam auch noch. Von Shinobu und Jumpei, die Gennai angekündigt hat, war jedoch keine Spur. Sehr zu seiner Verwirrung...
Aber dann gings auch los quer durch Akiba, denn wir Deutschen wollten unbedingt unser Wörterbuch haben und unsere lieben Japaner hatten alle eine Engelsgedult! ...und keinen Plan, wo es langging. Aber ein Handy hat ja eingebaute Navi.

Erstmal schneite und regnete es gleichzeitig, es war schweinekalt und verdammt nass. Und Gennai, der Gute, hatte nur ne Stoffjacke an. Jetzt sicher krank... Trotzdem waren wir alle noch guter Dinge
Kanako (ist übrigens das einzige japanische Mädchen gewesen) erzählte mir, dass in Akiba eigentlich größtenteils Otakus - also extrem Managverrückte - unterwegs sind. Und Touristen. Sie war - genau so wie die andern alle - auch noch nicht da gewesen. Dass ich vor 2 Jahren schomal da war, verschwieg ich geflissentlich, denn den Weg kannte ich auch nicht...

Wir rannten also bei dem Mistwetter ne ganze Weile eine bestimmte Straße rauf udn runter (was uns Deutschen erst später aufgefallen ist, als wir mal wieder durch den Bahnhof tapsten...), bis wir einen bestimmten Shop fanden, von dem wir dachten, dass es der ist, wo es unsere gewünschten Wörterbücher billiger gab. Er war es nicht... Das fanden wir später raus, denn er hatte erstmal zu. Da standen wir dann also um halb 11 bei Pisswetter vor verschlossener Tür und kehrten in das Cafe gleich nebenan ein. Heißer Kakao udn was Süßes. Haaach, tat das gut.

Wir stetzten uns alle an einen Tisch und machten aus dem Imbiss eine Origami-Hand-Finger-Faltstunde. Jeder konnte einen Trick, den die anderen dann auch können wollten. Und jeder wurde abwechselnd als Magier betitelt *lach*
Als es zum Origami falten ging, faltete ich mal wieder ein Schiff und alle Japaner einen Kranich. Können die das alle??
Naja, als ich aus dem Schiff ein T-Shirt gemacht hab, waren sie wenigstens auch ein wenig erstaunt. Konnte also auch was xD

Danach ging die Schnitzeljagd (nur ohne Schnitzel und Wegweiser) weiter, das Wetter hatte sich immer noch nicht gebessert und unsere Sachen waren durchgeweicht. Ich hatte trotzdem einen irren Spaß, denn dieses hin und her Gelaufe fand ich irgdendwie lustig. Zumindest von uns Deutschen war ich die Einzige...

Man sieht die Begeisterung, die den beiden aus dem Gesicht springt

Und irgendwie kam dann auch auf einmal Jumpei angebeamt. Der bog auf einmal um die Ecke, grüßte, reihte sich ein und keiner reagierte weiter als ein normales "Hi" und dann wurde sich erstmal ausgetacht, so als ob er nur kurz nen Mülleimer gesucht hätte... Also eigentlich wie immer.

Akiba ist wirklich schon ein wenig verrückt. Man wird dort so richtig vollgedröhnt, jedenfalls von Werbung aller möglichen kleinen Stores an jeder Straßenecke, an jedem Gebäude, IN jedem Gebäude und überhaupt... In jeder kleinen Seitenstraße gibts da Läden und es ist voll - bei dem Wetter jedenfalls nicht von Menschen, aber von Kram!








Hier sieht man links eine GROßE Straße, rechts eine KLEINE. Um alles mitzubekommen, solle man bis auf das Dach der Häuser schauen...

Aber irgendwann fanden auch wir einen Händler, der das richtige Wörterbuch zum richtigen Preis vertickte. Da Annika, Nami und ich alle das gleiche nahmen (Englisch-Japanisch, gleiches Teil) bekamen wir noch eine Tasche und eine Deutsch-Japanisch CD geschenkt. JUCHU!
Okay, es waren eh Auslaufmodelle und zumindest die Tasche wird er sicher eh net mehr los...

Glücklich gabs dann also erstmal Mittag. Rameee~n *____* Einfach nur lecker!

Zufrieden gings dann ab zum Karaoke - das Highlight des Tages (neben der Errungenschaft Wörerbuch).
Naja, auf Umwegen, denn wir liefen, glaub ich, dreimal durch den Bahnhof durch, und was machen japaner, wenn sie keinen Plan haben, wo es langgeht? Genau, Handy ans, Navi starten.
Aber so einfach war das Ganze dennoch nicht, auch unter Zuhilfenahme eines im bahnhof rumhängenden Planes nicht... Nach einer Weile liefen sie los udn wir folgten... und drehten wieder um. Das Spiel wiederholte sich wohl an die dreimal, bis es dann richtig losging (immer begleitet mit einem "Sumimasen" - entschuldigung). Putzig, wenn man Japanern das Handy wegnehmen würden, wären sie wohl reif für die Klapse, oder?

Sagt mal, wusstet ihr, dass die Japaner alle, aber wirklich ALLE singen können? Okay, vielleicht qietscht der ein oder andere hier und da ein wenig, aber jeder trifft die Töne! Da bekommt man ja als falsch singende Shu Komplexe!
Irgendwie hab ich mich in dieser Karaokebox trotzdem so richtig wie gleichberechtigt (mit Sprachfehler xD) gefühlt, so richtig mitendrin und dazugehörig ^^ Klar, vorher hatte man schon Spaß udn so, aber hier gabs dann so richtig das japanische Gemeinschaftsgefühl.

Karaoke geht in Japan übrigens ein wenig anders. Man geht nicht in eine verrauchte Bar wie bei uns in Halle mit einem muffigen DJ und eine relativ karge Songauswahl, die man nach ein paar Mal durch hat.
In Japan meldet man sich erstmal an einem empfangsähnlichen Tisch an und bekommt dann ein Zimmer zugeteilt. Dann fährt man meist nach oben, denn es gibt mehrere Etagen mit Zimmern! Dort gibt es dann Bänke und Sitze und alles zum Wohlfühlen, einen (Flachbild)Fernseher mit bunter Anlage. Das Licht lässt sich dimmen und dann wird mit Hilfe von Shwarzlicht die Wand bunt mit Tieren und schönen Bildern! Die Anlage kann auch den Song tiefer oder höher stellen, wenn einem das lieber ist. Voll der Hightech, bei uns gibbets nur einen lausigen CD Spieler plus gratis einen muffigen DJ...
Je nach Tarif udn Uhrzeit ist dann auch noch ein Getränk mit drin.

Und dann gings auch los. Wie gesagt, die Japaner können scheinbar alle singen (jedenfalls bei uns - aber das ist Keio, was können sie nicht??) und darum war das auch richtig toll. Irgendwie wählten sie Lieder aus, bei denen wir auch bald mitsingen konnten, schunkeln ging aber immer. Und das machte alles auch riesigen Spaß! Irgendwie ganz anders als bei uns in Deutschland! Nun weiß ich jedenfalls, warum denen das hier so viel Spaß macht (nicht dass ich Karaokesingen vorher nicht mochte xD). Die Lieder suchten wir aus Büchern dicker als Telefonbücher. Viel zu viele Infos!! xDD

Das Video ist hochgeladen leider nicht sonderlich gelungen, weswegen es hier einfach mal nicht gezeigt wird... Schade eigentlich, aber alle Menschen sind einfach nur Schwarz... irgendwie ja auch lustig... Dafür gibts unser Grupenbild minus Keishiro, der es machte *lach*


Die Meute v.l.n.r. Jumpei, Masao, Gennau, Nami, Annika, Shu, Erik, Shunsuke, Kanako

Die 2 Stunden gingen einfach viel zu schnell rum und schon mussten wir wieder raus... Argh! Meeehr, das war Spaß pur!
Als Abschlusslied gab es dann Moskau, das hatten die doch tatsächlich auch da! Freude war natürlich groß. Masao kannte es, Gennai hatte zumindest schonmal was davon gehört. Und dann legten Erik, Nami und ich erst richtig los, mit Masao und später auch Gennai. Jumpei schmiß sich bei der Passage "udn wir tanzen auf den Tisch, bis der Tisch zusammenbricht" erstmal ausgiebig weg und nachher übertönten uns alle im Refrain, dabei hatten WIR die Mikros xD
Nur Keishiro schien das alles nicht sonderlich zu stören, er hielt in der kuschelig warmen Karaokebox erstmal ein kleines Nickerchen...

Das leuchtende Etwas da hinten ist ein schlafendes Keishiro. Bei dem Licht...

Dieser krönende Abschluss ließ uns dann zufrieden wie ein kleines Baby, das grade gefüttert wurde, nach Hause tapsen.

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